Geschichte Geschichte des SchornsteinfegersKapitelauswahl1. Kapitel - Barfuß unterwegs2. Kapitel - Steigbare Schornsteine und Zwangsverschlüsse3. Kapitel - Arbeitskleidung als persönlicher Schutz4. Kapitel - Erzählungen aus dem Arbeitsleben meines Vaters5. Kapitel - von der Schwarzen Küche bis zur Regelfeuerstätte6. Kapitel - Vom Beilegeofen aus dem 1600 Jahrhundert bis zur Warmwasserbereitung im 1900 Jahrhundert7. Kapitel - Vom Regulierofen bis zum Koch- / Dauerbrandofen8. Kapitel - Vom Bügelofen bis zum Kartoffeldämpfer9. Kapitel - Vom Großraum-Gliederofen bis zum Amerikanischer Dauerbrand-Einsatz10. Kapitel - Diverse Zusatzbauteile11. Kapitel - Die Hypokauste12. Kapitel - Abstände alter Schornsteine nach der Brandschutzanforderungen 18851. Kapitel - Barfuß unterwegs Schornsteinfeger waren früher Barfuß auf dem Dach unterwegs. Bis in die 1950 – 1960 Jahre sind viele Schornsteinfeger, hauptsächlich in den Städten, Barfuß im Winter auf die Dächer gestiegen. Der Grund war, es gab zu dieser Zeit noch keine Unfallverhütungsvorschriften wie heute, so dass die Schornsteinfeger bei der Dacharbeit auf den blanken Ziegel von Schornstein zu Schornstein gehen mussten. Der Grund für das Barfuß laufen war, dass Schnee und Eis durch die Fußwärme angetaut wurden um einen sicheren tritt zubekommen. Die Füße konnten dann wieder an der Mündung des Schornsteins aufgewärmt werden. Das ging aber nur so lange wie es noch keine Regel- bzw. Automatiköfen gab. Zur Erklärung: früher gab es keine Automatiköfen, das heißt es wurden Holz, Kohlen, Koks in den Feuerstätten verbrannt, ohne dass ein automatisch (Bimetall Regler) Luftregler vorhanden war, dadurch war der Brennstoff recht schnell verbrannt worden was zu einer hohen Abgastemperatur führte, und auch der Wirkungsgrad war sehr bescheiden (teilweise unter 50%). Es gab zu diesen Zeiten fast keine Versottungen der Schornsteine. Ab 1950 – 1960 kamen die ersten Bimetall geregelten Automatiköfen auf den Mark, die gegenüber den alten ungeregelten Öfen, einen geringeren Brennstoffverbrauch und einen bessern Wirkungsgrad hatten, da der Brennstoff langsamer verbrannte und die Verbrennungsluft dosierter eingesetzt werden konnte. Automatiköfen sind Konvektionsöfen die durch selbständiges Verstellen der Luftklappe, mit Hilfe der automatischen Regelung, die Heizleistung des Ofens auf ein gleiches Niveau hält, ein unkontrollierbares Überhitzen oder vorzeitiges Erlöschen verhindert. Durch die automatische Regelung wird ein gleichmäßiger und sicherer Dauerbrand erreicht. Das wiederum führte dazu das die Schornsteinfeger geschlossenen Schuhe tragen mussten da die Schornsteinmündungen immer kälter wurden und die Füße nicht mehr aufgewärmt werden konnten. Dadurch wurde natürlich die Trittsicherheit auf dem Dach immer gefährlicher. Dies führte dazu das die ersten Unfallverhütungsvorschriften in Kraft Gesetz wurden. Dadurch wurden die sogenannten sicheren Verkehrswege über Dach eingebaut. Das heißt es wurden die ersten Laufbohle aus Holz auf den Dächern angebracht. Die Laufbohlen aus Holz waren bis in die späten 1980 Jahren noch gang und gebe. Der Nachteil dieser holzlaufbohlen war, wenn im Winter Schnee auf den Bohlen lag und diese waren mosch bzw. angefault konnte man das nicht sehen, und so mancher Schornsteinfeger war schneller von Dach gestürzt als man sehen konnte. Danach mussten dann metallische Dachanlagen installiert werden. Meistens waren sie aus Feuerverzinkt Stahl und Später aus Aluminiumdruckguss. Quellenangaben: Hass & Sohn Neuhoffnungshütte bei Sinn (Kreis Dillenburg) Katalog Ausgabe 1912, Katalog Ausgabe 1930, Ofenbau Artikel 1932, Sonderliste 1932, Hauptkatalog 1934 – 1935, Gündling Alzenau / Kassel / Frankenberg / Ober-Waroldern 2. Kapitel - Steigbare Schornsteine und Zwangsverschlüsse Früher hatten viele Schornsteine einen sehr großen Querschnitt, die lichte Weite betrug meist 0,5 m x 0,5 m oder noch größer. Diese Übergroßen Schornsteine nannte man Steiger. Diese großen Schornsteinquerschnitte waren erforderlich, da man bis zu 10 -15 Feuerstätten an dem Schornstein angeschlossen hatte. Diese Schornsteine standen meisten zentral in der Mitte des Gebäudes, so das fast in allen Räumen, Feuerstätten vorhanden waren. Die Reinigung bzw. das Befahren der sogenannten Steiger wurde meistens von der Unteren Schornsteinreinigungsöffnung (Schlottür) durchgeführt. Auch hier wurde auf nackte Füße gesetzt, da wurden beim Steigen (Klaftern) die Fußsohlen diagonal in die Schornsteinecken gedrückt, so konnte man sich nach oben drücken. Mit Rücken und Ellenbogen, die ebenfalls in die entgegengesetzten Ecken gedrückt wurden, konnten dann die Beine nachgezogen werden, so wurde der Schornstein von unten nach oben bestiegen. Mit den nackten Füssen hatte man ein sicheres Gefühl für den halt im Schornstein. Die steigbaren Schornsteine waren teilweise über 30 m hoch, da war es wichtig ein gutes und sicheres Gefühl für diese Arbeit zu haben, wenn man abrutschte konnte man sich schwere Verletzungen zuziehen. Beim Steigen konnte man sich auch an Ofenrohre verletzten die unsachgemäß in den Schornsteinquerschnitt ragten, oder eiserne Haken für die Räucherware. Mit einem Stielbesen wurde durch den dreieckschlag über dem Kopf, die Schornsteininnen Wange von ruß befreit. Glanz- und Hartguss wurden mit dem Schultereisen oder mit dem Kratzhammer entfernt. Was auch sehr gefährlich war, wenn die Schornsteine (Steiger) gezogen (schräggeführt) waren, da musste der Schornsteinfeger darauf achten, wenn er an der Mündung angekommen war, sich nicht zu drehen, sonst konnte man sich beim abwärtsfahren in der gezogenen Schleifung festfahren. Zeichen an der Mündung. Bei Abbrucharbeiten wurde dieser Mündungsstein von meinem Ururgroßvater gefunden. Hier sieht man an dem Mündungsstein das eingeschlagene Zeichen für einen mehrmals gezogenen Steiger. Wer solche Zeichen ignorierte bezahlte es oft mit dem Leben. Früher wurde bei solchen Schornsteinen, beim Ankommen an der Mündung, in Blickrichtung mit dem Schultereisen ein Zeichen eingeschlagen. Das Zeichen war eine Lebensversicherung, wenn man es in Blickrichtung sah musste man auch so wieder in den Schornstein einfahren. Wenn man sich während des Steigens / Befahren drehte, konnte es passieren das man sich feststieg. Der Schornsteinfeger kam dann ohne fremde Hilfe nicht mehr aus den Steiger raus. Es musste dann die Schornsteinwange aufgestemmt werde, damit der Feger aus dem Steiger klettern konnte. Gefährlich wurde es wenn die Bewohner nicht mitbekommen haben das der Feger noch im Schornstein war, und die Öfen anzündeten. Viele Berufskollegen waren damals oft allein unterwegs. Es gibt eine Geschichte / Legende aus dem Bereich Gotha wo ein städtischer Schornsteinfegergeselle (Schlotfeger) sich in einem Steiger (Esse) festgestiegen hatte und weil es keiner bemerkte, erstickte und letzten endlich mumifiziert wurde. Beim Besuch in Thüringens größtem Naturmuseum erfahren Sie die Antwort und können nicht nur den “Schlotfeger” in Augenschein nehmen. Quelle: Museum der Natur Schloss Friedenstein, Westturm, 99867 Gotha. Gezogene Schornsteine wurden meisten im Dachgeschoss, konnten aber auch mehrmals im Gebäude gezogen (geschleift) sein, damit die Mündung am Dachfirst austreten konnte. Die mehrmals gezogenen Schornsteine gab es damals meist in Schlössern, Villen, Burgen und Gutshöfen. Der Name „Schorn“ Stein kommt von der Russischen Wort черный (Chernyy) was Schwarz bedeutet und ausgesprochen wird es Schorni. Im Deutschen wurde der Schwarze Stein des Rauchschlotes zum Schornstein. Mein Vater erzählte mir, als er noch Lehrling war und das Steigen im Schornstein lernte, wurde von dem Altgesellen an der Mündung ein 5 Mark stück hinterlegt. Das war natürlich für die damalige Zeit ein großer Ansporn den Steiger zu bezwingen. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Steigens, wurden als Arbeitsleistung am Tag bis zu 30 Steiger bezwungen. Das war eine sehr kräftezehrende und konditionsreiche Arbeit. Früher wurden die Schornsteine bis zu 12-mal im Jahr gereinigt. Früher war es auch vieler Orts üblich in einem Steiger Buchenholzrundstäbe, Hacken und Gitterrahmen einzubauen, dadurch konnte man Fleisch, Schinken und Würste räuchern, ohne eine Räucherkammer zu bauen. Der Zwangsverschluss Da die Schornsteinreinigunsverschlüsse meistens aus Holz bestanden, die mit Blech von Innen beschlagen waren, kam es bei Schornsteinbränden immer wieder zu unkontrollierten Bränden. Das war der Obrigkeit auf Dauer zu gefährlich und erließen je nach Gemeinde, Stadt oder Land die Feuerordnung bzw. Feuerschutzordnungen oder Brandschutzordnung. In diesen Verordnungen mussten die Schornsteinreinigunsverschlüsse aus feuerbeständigem Metall bestehen. Der Hersteller Aeolus konnte den „Zwangsverschluss“ nach den Anforderungen der Verordnung herstellen. Sie mussten abschließbar sein, damit sie von unbefugten nicht geöffnet werden konnten. Die zuständigen Schornsteinfeger erhielten dann einen passenden ein Bart oder zwei Bart Schlüssel, mit der Aufschrift Zwangsverschluss. Dies Schlüssel wurden dann immer wieder an den nächsten zuständigen Schornsteinfeger weitergegeben. Die ersten Schornsteinreinigunsverschlüsse „Zwangsverschlüsse“ wurden in Öffentlichen oder behördlichen Gebäuden eingebaut. Einige dieser Schornsteinreinigunsverschlüsse sind noch heute in Funktion, sie sind teilweise bis zu 150 Jahre alt. Quellenangaben: Gündling Alzenau / Kassel / Frankenberg / Ober-Waroldern 3. Kapitel - Arbeitskleidung als persönlicher Schutz Als Atemschutz hatte man nur das sogenannte Mundtuch dieses wurde beim Steigen über Nase und Mund gezogen. Um zu verhindern das der mit dem Stielbesen losgeschlagene Ruß, in den Kragen fiel, wurde die Steiger Kappe aufgesetzt. Die Steiger Kappe bedeckte den Kopf und die Schulter. Der Kehranzug meist aus einen Schwarzen Leinen- oder Cordstoff, war je nach Geldbeutel am Rücken, an den Knien, Ellenbogen und am Gesäß mit Hirschleder besetzt. Durch diese starke Beanspruchung musste der Kehranzug sehr oft repariert werden. Die Schornsteinfeger die nicht so gut betucht waren, liefen mit verschlissen Kehranzügen von Haus zu Haus. Daher auch das alte Kinderlied „Schornsteinfeger, Lumpenträger, Kreideweiß, Kohleschwarz“ aus dem 1800 Jahrhundert. Was dem Kehranzug in den 1950ern auch schwer zusetzte, waren die ersten Ölheizungen die mit Schweröl betrieben wurden. Diese Ölheizungen wurden mit den sogenannten Langsam Läufer-Ölbrenner betrieben, es entstanden bei dieser Konstellation sehr schwefelhaltige Rückstände. Mein Vater hatte teilweise aus den Schornsteinen faustgroße Schwefelkristalle geholt, diese Schwefelkristalle hat er auch in Dachrinnen und kehlen gefunden, wo sie das Metall durch die entstehende Säure zersetzten. Diese Schwefelhaltigen Rückstände lagerten sich als Staub auf dem Kehranzug ab, und wenn es anfing zu regnen oder Schneien zerstörte die schwefelhaltige Säure das Leder bzw. den Stoff. Die Entstehung von Schwefelkristallen ist abhängig von der Temperatur der schwefelhaltigen Rauchgase, durch die Reduktion von Schwefeldioxid (SO²) oder der unvollständigen Oxidation von Schwefelwasserstoff (H₂S). Man kann sich vorstellen das das auch nicht gerade sehr gesund für die Atemwege und Haut war. Die Schornsteinfegerarbeiten wurden früher ohne Arbeitshandschuhe durchgeführt. Mein Vater erzählte mir das es bei seinem Vater absolut verboten war Handschuhe bei der Arbeit zutragen. Die Begründung war, wenn man an der Schornsteinsohle den ruß entfernte, konnte man ohne Handschuhe sofort feststellen ob er Schornstein noch zog, bzw. ob der Schornstein verstopft war. Mein Vater hatte sich so manche Verletzungen bei der Arbeit zugezogen, was teilweise heftige Entzündungen an den Händen nach sich zog, wenn in den Wunden der Ruß eindrang. Er hatte sich aus Leder ein paar Fäustlinge gemacht, und wenn dann sein Vater in die Nähe war, hat er sich die Handschuhe schnell unter die Achselhöhlen geklemmt und abgestreift, damit er es nicht sah. Mein Vater sagte immer, dass unsere Hände das wertvollste Werkzeug ist was wir haben, und sie deswegen auch schützen müssen. Kleiderordnung (Siehe auch die Hierarchie) Hierarchie Vom Lehrling bis zum Bezirksschornsteinfegermeister Damals war es traditionell verbreitet, je nach Territorialgebiet eine gewisse Hierarchie bei den Schornsteinfegern zu führen. Der Lehrling hatte ein schwarzes Käppi, ein schwarzes Mundtuch und ein Koller mit einer Knopfleiste (Einreiher) Der Geselle hatte ein schwarzes Käppi, ein weißes Mundtuch und ein Koller mit einer Knopfleiste (Einreiher) Der Meistergeselle hatte einen schwarzen Zylinder, ein weißes Mundtuch und ein Koller mit einer Knopfleiste (Einreiher) Der Bezirksschornsteinfegermeister hatte einen schwarzen Zylinder, ein weißes Mundtuch und ein Koller mit zwei Knopfleisten (Zweireiher), die Knopfleiste hatte meistens 5 Knöpfen, in Bayern bzw. Unterfranken waren es pro Knopfleiste 6 Knöpfe. Der Zylinderhut Die Entwicklung des Zylinderhutes geht bis in das Jahr 1780 zurück und kam ursprünglich aus England. Ab den 1820ern Jahren wurde der Zylinderhut auch als Bürgerhut modern, er wurde zu Symbol des Bürgertums. In diesen Zeitraum wurde er auch von bestimmten Berufszweigen getragen unter anderem auch von der Handwerkszunft der Schornsteinfeger. Nur die Schornsteinfegermeister trugen den Zylinderhut als Zeichen ihres Status. Dazu kam noch der Visuelle Eindruck, dass der Zylinderhut die Rauchröhre auf der Mündung des Schornsteins symbolisieren sollte. Die ersten Zylinderhüte waren sehr hoch, dies änderte sich nach dem man festgestellt hatte, dass die Höhe doch sehr hinderlich bei der Schornsteinfegerarbeit war, die nachfolgenden Generationen der Hüte wurden dann um ein Drittel bis zur Hälfte flacher. Geldbeutel In meiner Lehre hatte ich noch neben einer Brieftasche auch einen Geldbeutel für das Kleingeld. Den ersten Geldbeutel hatte ich von meinem Lehrgesellen bekommen, es war ein echter „Bullensack“ mit einem Lederbändchen zum verschleißen. Später wurde dann das Bügelportemonnaie Große Mode, war aber durch den Metall Bügel doch recht unbequem in der Hosentasche. Zu Zeiten meines Großvaters wurde das Kleingeld auch in dem Mundtuch, in einer speziell gefalteten Tasche verstaut. Quellenangaben: Gündling Alzenau / Kassel / Frankenberg / Ober-Waroldern 4. Kapitel - Erzählungen aus dem Arbeitsleben meines Vaters Kassel Mein Vater erzählte mir, dass er die Schornsteine in Kassel nach dem großen Bombenangriff 1943 fegen musste, oft waren es nur noch Ruinen. Die ausgebombten Häuser hatten teilweise keine Dächer, Treppen oder Fußböden bzw. Decken mehr, die Menschen lebten unter erbärmlichen Bedienungen im Keller. Aber die Schornsteine waren, weil sie eigenständige Bauwerke waren meist mehrere Stockwerke freistehend geblieben. Da musste man starke Nerven haben, wenn man an der Außenfassade oder am Schornsteinmauerwerk bis an die Mündung kletterte, um den Schornstein zu fegen. Zu dieser Zeit war es mit dem Geld so eine Sache, entweder hatten die Kunden keines oder es war wertlos. Die Entlohnung erfolgte größtenteils durch Naturalien, er stellte seinen Zylinder unten vor der Eingangstür und die Kunden legten ihm dann Eier, Speck, Butter oder ein Tütchen Kaffeebohnen als Bezahlung in den Zylinder. Bei dem Kaffee durfte mein Vater nur Bohnen mit nach Hause bringen, kein Kaffeepulver, weil es oftmals schon aufgebrüht, und wieder getrocknet war. Es roch zwar noch Kaffee hatte aber als Kaffee keinen nutzen mehr. Die Nachkriegsjahre waren für die Schornsteinfeger teilweise lebensgefährlich, die ausgebombten Häuser waren einsturzgefährdet, es gab Blindgänger unteranderem die mit Weißen-Phosphor gefüllten Brandbomben die in Verbindung mit Sauerstoff sich selbstentzündeten. Diese Brandbomben waren auch in Schornsteine gefallen. Mein Vater hatte beim Kehren mit der Kugel seines Kehrgerätes einen Blindgänger ausgelöst. Zum Glück war die Reaktion relativ harmlos verlaufen, da die Schornsteinsohle im Keller ziemlich feucht war. Waschen in einem Zinkzuber, zurzeit der Lehre meines Vaters, war es weit verbreitet das die Körperreinigung (Baden) einmal wöchentlich an einem Samstag stadtfand. Es wurde Wasser in großen Töpfen auf einen sogenannten „Armeleutofen“ erwärmt, später wurde in einen Stahlblech Kesselofen oder den sogenannten Sitte Pott (Waschkessel) das Wasser erhitzt und in einem Zinkzuber gegeben, zuerst wusch sich der Meister, dann der Geselle und zum Schluss der Lehrling, wohl bemerkt mit dem gleichen Wasser. Meistens wurde der Bade- / Waschtag in der Waschküche durchgeführt, damit sich kein Ruß und schmutz im Haus verbreiten konnte. Der Geselle und Lehrling schliefen die Woche über in einem spärlich beheizten Raum in einem Nebengebäude. Der Kehrbezirk meines Großvaters umfasste auch einige Dörfer rund um Kassel. Als „Dienstfahrzeug“ wurde ein Fahrrad genutzt. Wenn die Mitarbeiter dann mit dem Fahrrad zu den Dörfern unterwegs waren, schliefen sie meistens bei Landwirten in deren Scheunen oder Ställen auch im Winter. Das zurückfahren in den Betrieb hätte sich vom Zeitaufwand nicht gelohnt, deshalb entscheid man sich die Woche über bei den Landwirten zu übernachten. Für meinen Vater war es die Schönste Zeit, da gab es immer genug zu essen, die Landwirte luden sie oft auch zum gemeinsamen Essen ein. Gerade wenn geschlachtet wurde. Aber auch die Stadtarbeit hatte ihre Vorzüge, da wurde mittags bei einem Bäcker auf dem noch warmen Backofen gegessen, und es gab auch immer ein oder zwei Brötchen einen heißen Kaffee oder auch mal ein Stück Kuchen. In den 1950ern Jahren kamen dann die ersten Badebuden auf, in den Städten wurden kleine Räumlichkeiten gemietet oder gebaut, die einen Schornstein mit einem Badeofen für das Warmwasser hatten. Da war es schon ein ziemlicher Luxus das dann Täglich gebadet wurde. Wenn der Feierabend kam, rechnete der Geselle und Meister seine Tagesarbeit im Büro ab, und der Lehrling musste den Badeofen anzünden und das Badewasser erhitzen. Auch hier war es so, dass sich zuerst der Meister, dann der Geselle und zum Schluss der Lehrling wuschen. Meistens war dann für den Lehrling kein warmes Wasser mehr vorhanden, der Badeofen durfte auch nur einmal beheizt werden, da der Brennstoff teuer und knapp war. Der Lehrling hatte auch die Aufgabe die Badebude zu reinigen und das Brennholz / Kohlen für den nächsten Tag zu holen und vorzubereiten. Da war es keine Seltenheit das der Arbeitstag der morgens um 06:00 Uhr begann, bis weit nach 20:00 Uhr erst endete. Gesundheit, früher waren recht viele Hautkrankheiten bei den Schornsteinfegern verbreitet. Da die Möglichkeit sich richtig zu waschen sehr spartanisch waren, kam es sehr oft zu Haut Ekzemen und auch Hautkrebs. Quellenangaben: Hass & Sohn Neuhoffnungshütte bei Sinn (Kreis Dillenburg) Katalog Ausgabe 1912, Katalog Ausgabe 1930, Ofenbau Artikel 1932, Sonderliste 1932, Hauptkatalog 1934 – 1935, Gündling Alzenau / Kassel / Frankenberg / Ober-Waroldern 5. Kapitel - von der Schwarzen Küche bis zur Regelfeuerstätte Vom 16. Jahrhundert bis zum 19.Jahrhundert gab es in den ländlich geprägten Bauerhäusern die schwarzen Küchen, sie waren so zusagen der Raumteiler zwischen Wohnraum und Stallungen. Es war der zentrale Kochplatz. In diesen wichtigen Arbeitsraum wurde das Feuer meistens auf dem Boden abgebrannt, dass Kochgeschirr hatte drei Beine es wurde auch Dreifuß genannt. Später wurden die Feuerstellen erhöht gemauert, und es kamen die Kesselhaken, Hal oder Kaminkräne bevorzugt zum Einsatz. In dem Zentralen Arbeitsraum wurde der Rauch über eine große Esse oder auch Schlot in Freie geführt. In der Esse befanden sich Buchholzrundstäbe an denen das Räuchergut befestigt wurde. Der Name schwarze Küche kam von den durch ruß geschwärzten Wänden und Decken. In der schwarzen Küche wurden früher die Speisen am offenen Feuer zubereitet, sie wurden mit sogenannten Kesselhaken heißt auch Kesseleisen, Ketelhaken, Kesselsäge, Hal oder Hahl (ndl. Haal), es war als Vorrichtung gebaut um die Kessel und Ringtöpfe über der Offenen Feuerstelle anzuheben oder abzusenken damit die Feuerwärme gleichmäßig zum Kochen und Braten genutzt werden konnte. Diese Art des Kochens über dem offenen Feuer war sehr verlustreich und auch Brandgefährlich. Da die Brennstoffbeschaffung abhängig von den zuständigen Oberen Behörden über die Holzlesegenehmigung auch mit ständigen Kostensteigerungen verbunden war, und auch die Arbeit an der Offenen Feuerstelle gerade im Sommer doch ziemlich anstrengend war, wurde der Gedanke zu effizienteren Feuerstätten immer lauter. Es wurde nach neuen Möglichkeiten gesucht, auch durch den Druck der Brandschutzbehörden, geschlossenen Feuerstätten zu schaffen. Mit diesen geschlossenen Feuerstätten, konnte leicht über die Zuluft Regulierung der Brennstoff optimal dosiert eingesetzt werden. Dabei half auch der nachgeschaltete Schlot oder auch Schornstein, durch seinen Unterdruck (Zug) wurde der Brennstoff mit Sauerstoff versorgt. Das Kochgeschirr konnte jetzt an seinem Platz verbleiben und musste nicht wie früher mit der Hal von links nach rechts oder von oben nach unten verlagert werden. Durch dies Errungenschaft des Ventus-Ofens konnte der Verbrennungsprozess optimal geregelt werden. Es dauerte doch einige Jahrzehnte bis sich diese geschlossenen Feuerstätten regional durchsetzen, was auch nicht zuletzt an den Preisen dieser Feuerstätten lag. Bei diesen Feuerstätten wurden die Rauchgase durch lange Züge bis in den Schornstein geleitet. Die Feuerrumtemperaturen lagen oberhalb des Ausbrandes im Rauchdom bei ca. 600C°- teilweise 1000C° diese wärme wurde genutzt um den Wohnraum zu erwärmen. Die ersten geschossenen Feuerstätten sahen einem großen Kasten mit einer Feuerraumtür und ein oder zwei Luftschiebern sehr ähnlich. Diese wurden auch Sechsplattenöfen genannt. Durch das überdimensionierte Rauchrohr ging aber immer noch Zuviel wärme in den Schornstein. Man entwickelte dann die Zirkulier-Öfen, dort wurden die heißen Rauchgase durch waagerechte und auch horizontale Züge geführt. Bei den Runden massiven Öfen die größtenteils in Schlössern und Burgen eingebaut wurden, wurde der Rauch in Sturz und fallzüge geleitet, was zu einem noch besseren Wirkungsgrad führte. Die Rauchgaswärme konnte über die verlängerten Rauchgaswege besser ausgenutzt werden. Der Wirkungsgrad konnte bei einigen Feuerstätten auf beachtlichen 90% gesteigert werden. Durch die Einsparung des Brennstoffes, war es ein deutlich geringerer Arbeitsaufwand den Brennstoff zu verwalten und es fiel auch weniger Asche an. Die Menschen die sich solche Feuerstätten nicht leisten konnten verlängerten an ihren Feuerstätten die Ofenrohre auch mit Bögen um die Wärm besser zu nutzen. Es wurden auch Aufsätze für kleine Öfen in passender Kastenform entwickelt, dadurch konnte die Rauchgaswärme das Kochgeschirr aufheizen. In der Kastenform (später Kochkacheln genannt) wurden Öffnungen mit Centimeterringen eingebaut, wodurch das Kochen vereinfacht wurde man konnte durch rausnehmen der einzelnen Centimeterringe die Feueröffnung auf den Durchmesser der Töpfe anpassen. Bei dem Hopewellofen wurde durch die Vergrößerung der Zirkulieraufsätze die aus Gussplatten bestanden die Wärmeabgabefläche um das 2-fache gesteigert. Durch die schrankartige Bauweise wurden die Räume zwischen den Zügen durch Türen verschlossen. Diese entstandenen Kästen wurden Kochkacheln genannt. Die in den Kochkacheln entstehende Wärme konnte zum Kochen, Backen, Garen, Rösten oder zum Erwärmen von Metallenen Wärmflaschen oder Bettsteinen verwendet werden. Im Deckenbereich der Kochkachel waren kleine Öffnungen angebracht, durch diese Öffnungen wurden Dünste und Gerüche in den Schornstein geleitet. Diese Errungenschaft ersetzte nicht nur den Kochherd, sondern erwärmte auch noch die Wohnung. Ein weiterer Vorteil dieser Feuerstätten war die relativ kleingehaltene Brennkammer. Gegenüber den ersten Ur-Gussöfen, den Kastenöfen oder Sechsplattenofen war die Distanz zwischen wärmeleitenden Wandungen und Flamme nur noch gering. Die dadurch generierte tiefe der Brennkammer führte dazu, dass sich die Wärme auch in der Bodennähe sehr gut ausbreiten konnte. In einer relativ engen und nicht überdimensionierten Brennkammer kann die Verbrennungsluft gezielt auf die Glut geführt werden. Durch Verschlussscheiben auch Regulierschrauben genannt, die durch präzise Gewinde geführte wurden, konnte die Verbrennungsluft reguliert werden. Diese Errungenschaft verhinderte einen hohen Luftaustausch in der Wohnung, was wiederum zu einer geringeren Auskühlung führte. Es wurde weniger kalte Außenluft in die Wohnung geführt. Nach dem man schon in 15. Jahrhundert Gussplatten hergestellt hatte, konnten durch exprimieren des Eisengussverfahrens auch verbesserte dünne Gussplatten erzeugt werden. Die Möglichkeiten leichte Öfen zu bauen wurde dadurch verbessert. Durch die leichte Bauart der Dünnwandigen Gussplatten wurde auch die Wärmeleitfähigkeit erhöht. Der Gussofen nutzte das Zirkulierungssystem wie beim massigen Kachelofen, aber nicht mit einer großen trägen Masse. Er hatte aber durch die geringe Masse / Gewicht aber keine Speicherfähigkeit und kühlte recht schnell aus. Der Vorteil er war, er konnte nach ein paar Minuten schon die gewünschte wärme produzieren. Er konnte recht gut reguliert werden, gerade für das kochen war das von Vorteil, dadurch war auch ein bedarfsgerechtes und ein energieeinsparendes Heizen möglich. Durch das geringe Gewicht konnte der Gussofen fast im ganzen Haus aufgestellt werden, was bei den massigen Kachelöfen fast nicht möglich war. Der Gussofen konnte durch die Setz-Bauweise in handliche Teile zerlegt werden und dadurch auch durch enge Treppenhäuser transportiert werden. Durch die Setz-Bauweise konnten die Gussplatten die wärmebedingte Ausdehnung sehr gut kompensieren was zu keinen oder geringen Spannungsrissen und Undichtigkeiten führte. Die Stahlblechöfen „Armeleutöfen“ mussten mit Ausmauerungen versehen werden damit die thermische Belastung nicht das Blech zerstörte. Feuchtigkeit durch Kondensation zerstörte das Material zusätzlich. Öfen aus stabilem Guss wurden für die Herrschaftlichen Bürger als Prestigeobjekt gefertigt. Sie sagte viel über den Status des Besitzers aus, und stellten die notwendige Erwärmung sicher. Durch die fortgeschrittene Gusstechnik konnten plastische und individuelle Gestaltungen erzeugt werden. Dabei wurden durch die kunstvolle Ausführung, diese Feuerstätten zu hochwertigen Möbelstücken stilisiert. Mit der Entwicklung der Zentralheizung wurde die Weiterentwicklung hinsichtlich Funktion, Wirkungsgrad und Optik eingestellt. Die Feuerstätte als lokale Wärmequelle mit den Nachteilen der Verschmutzung durch Ruß, Rauch, Brennmaterialen und Asche fand nicht mehr statt. Es brauchte nicht mehr so oft renoviert werden. Es wurde sogar in den Feuerordnungen und Bauvorschriften die Verpflichtung zurückgenommen Notfeuerstätten und Notschornsteine bereitzuhalten. Quellenangaben Hass & Sohn Neuhoffnungshütte bei Sinn (Kreis Dillenburg) Katalog Ausgabe 1912, Katalog Ausgabe 1930, Ofenbau Artikel 1932, Sonderliste 1932, Hauptkatalog 1934 – 1935, Gündling Alzenau / Kassel / Frankenberg / Ober-Waroldern 6. Kapitel - Vom Beilegeofen aus dem 1600 Jahrhundert bis zur Warmwasserbereitung im 1900 Jahrhundert Die Warmwasserbereitung bei den etwas besser betuchten Bürgern wurde in den 1922ern Jahren, mit dem Aussenheizbaren Kochöfen mit wasserschiff durchgeführt. In dem wasserschiff konnte bis zu 55 Liter Wasser erhitz werden. Das Gewicht dieser Feuerstätte betrug 290 kg. Diese Feuerstätte wurde in die angrenzende Wand zur Küche und Wohnstube fest eingemauert, die Beheizung erfolgte von der Küche aus, so war in der Wohnstube kein Ruß und Schmutz vom Feuern vorhanden. Das Prinzip der Aussenheizbare Kochöfen ist von dem Beilegeofen mit Durchheize aus dem frühen 1600 Jahrhundert übernommen worden, nur das um 1900 natürlich Schornsteine für die Abführung der Rauchgase gebaut wurden. Bei meinem Kunden wurde bei renovierungsarbeiten eines alten Fachwerkhauses aus dem Jahre Anno 1738, Reste eines Herdes mit Schwibbogen und angrenzenden Beilegeofen entdeckt. Um den Herd, die Feueröffnung / Durchheize und der Beilegeofen wurde die Holzfachwerkwand entfernt, und eine nachträgliche Massive Mauer aus Feldsteinen gebaut. Das war die erste bauliche Brandschutzmaßnahmen. Wegen der brennbaren Gebäudeteile wurde dann der Herd aus feuersicherheitlichen Gründen von drei Seiten ummauert. Die beiden Seitenwände verband man oben mit einem gemauerten Bogen, dem sogenannten „Schwibbogen”. Nun war diese Herdanlage nur noch nach einer Seite offen, und zwar nach der Küche zu; hier zog’ der Rauch ab und nahm unter der Küchendecke durch die kleinen Öffnungen oberhalb der beiden Fenster den Weg ins Freie. Der Schwibbogen diente gleichzeitig als Räucherkammer. Durch den erheblichen Rußansatz an den drei Feuermauern, dem Schwibbogen, der Küchendecke und der Rauchabzugsöffnungen stieg gleichzeitig aber wieder die Brandgefahr: Der Ruß musste oft abgefegt und, soweit er verkrustet war, abgekratzt werden, um Rußbrände zu verhindern. Solche Herde mit Schwibbogen waren in der damaligen Zeit weit verbreitet, ihre Heizwirkung war gering. Sie wurden daher durch angesetzte ,,Beilegeofen” verbessert. Der Beilegeofen bestanden aus einem Kasten aus gusseisernen Platten mit offener Rückseite auf eisernen Füßen, in deren Hohlraum man Brennstoff entzündete. Man baute den Beilegeofen mit seiner offenen Rückseite an eine der drei Feuermauern, die damit gleichzeitig seine Rückwand bildete. Diese Rückwand erhielt zwei Öffnungen, eine größere unten zum Beschicken des Beilegeofen mit Brennstoff, und eine kleinere oben als Rauchabzug. Der Beilegeofen hatte also nach dem Raum (Wohnzimmer) zu keiner Öffnung, sondern nur zum Schwibbogen und Herd mit der Durchheize, und wurde auch nur vom Herd aus mit Brennstoff beschickt. Später wurde der Herd im Innern des Schwibbogens durch den Einbau eines Rostes verbessert. Diese Verbesserung erhöhte gleichzeitig die Heiz- und Kochwirkung. Sie diente aber nicht dem vorbeugenden Brandschutz, vielmehr entwickelte diese heiz- und wärmetechnische Maßnahme höhere Verbrennungstemperaturen. Die mit Ruß behafteten Stellen waren näher an das Feuer gerückt und konnten von den Flammen unmittelbar erreicht werden. Der Ruß entzündete sich leichter, und Rußbrände waren häufiger. Quellenangaben Hass & Sohn Neuhoffnungshütte bei Sinn (Kreis Dillenburg) Katalog Ausgabe 1912, Katalog Ausgabe 1930, Ofenbau Artikel 1932, Sonderliste 1932, Hauptkatalog 1934 – 1935, Gündling Alzenau / Kassel / Frankenberg / Ober-Waroldern Emde Twistetal 7. Kapitel - Vom Regulierofen bis zum Koch- / Dauerbrandofen Regulier-Füllofen Steinkohlenöfen Nr. 198 von April 1927 mit zwei Rosten für Holz- und Kohlenbrand Ganze Höhe des Ofens 1590 mm Breite des Ofens 630 mm Tiefe des Ofens 390 mm Rohrstutzendurchmesser 140 mm Gewicht mit Ausmauerung unverpackt 156 kg Heizkraft ca. 310 m³ Regulier-Kochöfen Nr. 88 von April 1927 Ofen-Höhe 1850 mm Ofen-Breite 600 mm Ofen-Tiefe 380 mm Rohrstutzendurchmesser 140 mm Gewicht mit Ausmauerung, unverpackt 190 kg Heizkraft ca. 300 m³ Ab den Jahren 1930, kamen dann die Gusseisernen Hauhaltsherde oder auch Landherde zum Einsatz. Die Herde waren auch mit einem Wasserschiff mit bis ca. 20 Liter Volumen erhältlich. In der Ofenplatte wurden Centimeterringe eingebaut, wodurch das Kochen vereinfacht wurde man konnte durch rausnehmen der einzelnen Centimeterringe die Feueröffung auf den Durchmesser der Töpfe anpassen. Diese Herde sind Teilweise heute noch in Betrieb. Auch das gab es Mai 1930 ein Dauerbrandherd mit Gasanhang (Sng 84) aus Gusseisen, mit Hochleistungsplatte. Aufgeschliffene Regulierung, aufgeschliffene Rosttüre, Stubenreinheit der Entaschungseinrichtung, Schüttelrost zur einfachen Schürung des Feuers Ausführung I: geschwärzt, Griff vernickelt, mit Gussaufsatzschiff-innen weiß emailliert, mit Blechdeckel. Preis unverpackt 107,-RM, Mehrpreis für Nickelstange vorn 3,-RM Deckplatte 114 x 52 cm Höhe mit Füßen 74 cm Hochleistungs-Sparkochplatte X 28 cm 2 Gaskochstellen mit einer lichtweite von je 20 cm Bratofenbreite 32 cm, Höhe 22 cm, Tiefe 40 cm Schiffinhalt etwa 9 Liter Rohrstutzen-Durchmesser 12 cm Gewicht, ausgemauert, mit Schiff unverpackt etwa 120 kg Der Sayner Landkochofen Die Vorzüge dieser Öfen, große Kochräume, mit großen Kochlöchern. Kochplatten lose, leicht und bequem auswechselbar. Große Feuertür, großer Ascheraum. Leichte Reinigung der Zugkanäle. Rasches heizen infolge Bodenzirkulation. Sparsamer Brand. Verwendbar ist jeder Brennstoff. Einer meiner Kunden besitz noch solch eine Feuerstätte, bis vor ein paar Jahren war noch eine zweite als Kochofen in betrieb. Armeleutofen, Tischöfen, Irische Blechmantel-Rundöfen oder Frühstücksherde Um den Brennstoff effektiv zu nutzen wurden die Brennkammern kein gehalten, im Verhältnis zum Ofen Korpus wurden die Rauchgaswege recht lang gehalten um den Rauchgasen so viel wie möglich Wärme zu entziehen. Die Tischöfen, Irische Blechmantel-Rundöfen oder Frühstücksherde waren nach sehr kurzer Zeit betriebsbereit um das Frühstück schnell zuzubereiten zu können. Die Regulierung der Luftzufuhr war sehr gut möglich, dadurch war das intervallheizen bei Bedarf von Vorteil. Der Aufstellraum des Ofens wurde nicht übermäßig überhitzt, was gerade im Sommer von Vorteil war. Die Flammen wurden durch einen relativ hochgelegenen Rost in der kleinen Brennkammer sehr dicht an die Ofenplatte bzw. Ofenringe geführt. Man konnte durch entfernen einiger Ofenringe die Flammen direkt an den Boden des Kochgeschirrs leiten, was zu einem raschen aufheizen sorgte. Das spezielle Kochgeschirr hatte ausgebeulte Böden, die tief in den Brennraum ragten um von den Flammen berührt zu werden. Um die Rauchgase noch besser auszunutzen wurden die Rauchgaszüge ziemlich flachgehalten, und in ein tischähnliches Gebilde geleitet. Durch die vergrößerte Oberfläche wurde auch das Wirkungskrad erhöht. Auf der Vergrößerten Kochfläche wurden Waffeleisen, Wasserschiffe, Back –und Bügeleisen, Wärmflaschen oder auch Bettsteine erhitzt. Der Ire mit Stahlblechmantel E 210 Dieser Ofen hatte eine Wärmeabgabe von 2600 kcal/h (3,02 KW/h). Die Heizfläche lag ca. bei 0,65 m². Er war zur vorübergehenden Beheizung kleiner Wohnräume geeignet. Der E 210 konnte mit Anthraziteiformbriketts- und Esseiformbriketts, Anthrazitkohle, Magerkohle und Esskohle, Koks (stückige Kohlen und Koks in 2 x 4 cm Korngröße) betrieben werden. Der Brennstoffverbrauch bei Dauerbrandbetrieb mit Eiformbriketts und mittlerer Belastung im Jahresdurchschnitt ca. kg / Tag (24 Stunden) lag bei 2,20 kg. Irischer Dauerbrandofen Blechmantel-Rundofen F 143 von 1934 mit Grosser Kochfläche. Dieser Ofen hatte eine Wärmeabgabe von 4000 kcal/h (4,65 KW/h). Die Heizfläche lag ca. bei 1 m². Die Heizleistung bei Zeitbrand in ca. cbm nach der „Vedeo“ – Heizleistungstafeln für normale Bauweise („Grundraum“) lag bei dem F 143 bei 60 m³. Der F 143 konnte mit Anthrazit- und Esseiformbriketts, Anthrazit-, Mager- und Esskohle, Koks (stückige Kohlen und Koks in 2 x 4 cm Korngröße) betrieben werden. Der Brennstoffverbrauch bei Dauerbrandbetrieb mit Eiformbriketts und mittlerer Belastung im Jahresdurchschnitt ca. kg / Tag (24 Stunden) lag bei 3,40 kg. Der Ire mit Stahlblechmantel F131 Dieser Ofen hatte eine Wärmeabgabe von 3000 kcal/h (3,48 KW/h). Die Heizfläche lag ca. bei 0,75 m². Er war zur vorübergehenden Beheizung kleiner Wohnräume geeignet. Der F 131 konnte mit Anthrazit- und Esseiformbriketts, Anthrazit-, Mager- und Esskohle, Koks (stückige Kohlen und Koks in 2 x 4 cm Korngröße) betrieben werden. Der Brennstoffverbrauch bei Dauerbrandbetrieb mit Eiformbriketts und mittlerer Belastung im Jahresdurchschnitt ca. kg / Tag (24 Stunden) lag bei 3,40 kg Quellenangaben Hass & Sohn Neuhoffnungshütte bei Sinn (Kreis Dillenburg) Katalog Ausgabe 1912, Katalog Ausgabe 1930, Ofenbau Artikel 1932, Sonderliste 1932, Hauptkatalog 1934 – 1935, Gündling Alzenau / Kassel / Frankenberg / Ober-Waroldern Emde Twistetal 8. Kapitel - Vom Bügelofen bis zum Kartoffeldämpfer Bügelöfen für Plätteisen und Schneidereisen (beschlagen und verschraubt) Für das Kartoffeldämpfen hat die Firma Hass & Sohn 1930 den Gusseisernen Kippkessel KK mit schwerem breitem Sockel hergestellt, der Sockel verhindertet ein Umfallen des Kippkesselofens beim Ausgießen. Der Einsatzkessel wurde mit einer besonderen Ausgusszotte versehen die ein sehre bequemes Entleeren des Kessels ermöglichte. Der ganze Kippkesselofen ist durchgängig schwer gegossen. Quellenangaben Hass & Sohn Neuhoffnungshütte bei Sinn (Kreis Dillenburg) Katalog Ausgabe 1912, Katalog Ausgabe 1930, Ofenbau Artikel 1932, Sonderliste 1932, Hauptkatalog 1934 – 1935, Gündling Alzenau / Kassel / Frankenberg / Ober-Waroldern 9. Kapitel - Vom Großraum-Gliederofen bis zum Amerikanischer Dauerbrand-Einsatz Ebenfalls wurde ein Großraum – Gliederofen von der Firma Hass & Sohn in den 1930ern Jahren für 343,- RM – 670,- RM angeboten. Diese Feuerstätte wurde in großen Aufenthaltsräumen, wie Gaststätten, Turnhallen, Gemeinschaftshäusern, Fabrikhallen usw. aufgestellt. Der Hass G 12 DRGM.-DRP. Der wachsende Hass –Großraum – Gliederkessel für Braunkohlenbriketts, der durch aneinandergefügte Ofenglieder gebildet wird und beliebig, sowohl aus drei wie aus zehn Gliedern, aufgebaut sein kann. In jedem Glied sind Füllschacht und Züge untergebracht. Hass G 12 arbeitet als Unterbrandofen und ist insofern der Braunkohlenbrikettofen unter den Großraum-Öfen. Der kleinste G 12.3 mit drei Gliedern hatte eine Heizfläche von 4 m² eine Wärmeabgabe von 16000 kcal. (18,60 kW) und ein Gewicht von 411 kg. Der größte G 12.10 mit zehn Gliedern hatte eine Heizfläche von 8,4 m² eine Wärmeabgabe von 33600 kcal. (39,06 kW) und ein Gewicht vom 857 kg. Die Außenmaße lagen bei dem G 12.3 – Breite 66 cm – Tiefe 64,7 cm und die Höhe bei 120 cm. Bei dem G 12.10 – Breite 66 cm – Tiefe 127 cm und die Höhe bei 120 cm. Der Hass –Großraum – Gliederkessel konnte in erster Linie mit Braunkohlenbriketts, Anthrazit- und Esseiformbriketts, Anthrazit-, Mager- und Esskohle, Koks (stückige Kohlen und Koks in 2 x 4 cm Korngröße) betrieben werden. Der Brennstoffverbrauch bei Dauerbrandbetrieb und mittlerer Belastung im Jahresdurchschnitt mit Braunkohlenbriketts ca. kg / Tag (24 Stunden) lag bei dem G 12.3 bei 21,60 kg. Bei Eiformbriketts, Anthrazit und Magerkohle lag der Verbrauch bei 13,60 kg. Das Model G 12.10 hatte bei Braunkohlenbriketts ca. kg / Tag (24 Stunden) einen Verbrach von 45,30 kg. Bei Eiformbriketts, Anthrazit und Magerkohle lag der Verbrauch bei 28,60 kg. Die Heizleistung bei Dauerheizung in ca. cbm nach der „Vedeo“ – Heizleistungstafeln für normale Bauweise („Großraum“) lag bei dem G 12.3 bei 1050 m³ und bei dem G 12.10 bei 3650 m³. Das war schon ziemlich beachtlich was diese Feuerstätten zu der damaligen Zeit leisteten. Einer meiner Kunden hatte bis vor ein paar Jahren noch solch eine Feuerstätte in seiner Lagerhalle in Betrieb. Es gab in der Damaligen Zeit eine schon erstaunlich sparsamen Großraum-Dauerbrandofen die Wirtschaftlichkeit lag bei 85% Brennstoffausnutzung durch die langen Ofenzüge. Der Irische Großraum-Dauerbrandofen auch Großraum-Ire (Rippenofen) genannt gab es in der Version G 115 bis G 119 Die Heizfläche lag beim G 115 bei ca. 1,75 m² und beim G 119 bei 4,35 m² Die Wärmeabgabe lag beim G 115 bei 7000 kcal/h (7,14 kW/h) und beim G 119 bei 17400 kcal/h (20,23 kW/h) Das Gewicht beim G 115 lag bei 147 kg und beim G 119 bei 363 kg Dauerbrand: Großer Füllraum, deshalb mit fast jedem festen Brennstoff Dauerbrand geeignet. Regelbarkeit: Präzisionsregulierung macht den größten Ofen ausnahmsweise auch für kleine Räume verwendbar. Überlastbarkeit: Durch besonders starke Bauart hoch belastbar. Dauerhaftigkeit: Die Öfen vertragen raueste Behandlung und Höchste Beanspruchung. Brennstoff: Braunkohlebriketts, Anthraziteiformbriketts, Esseiformbriketts, Gasflammkohle, Esskohle, Anthrazitkohle, Magerkohle, Koks (stückige Kohlen und Koks in 2 x 4 cm Korngröße) Der Verbrauch lag bei dem G 119 bei 14,80 kg Das Model G 119 Transprotables Kachelofengestell Gusseiserner Eckleisten, zweitürige Vorstellplatte mit Schüttelrost, loser Gußrohrstutzen Amerikanischer Dauerbrand-Einsatz 1932 Beschreibung der Bauart Die Einsätze sind besonders geeignet zum Einbau in Blechmantel- oder Kachelkamine. Sie können bei entsprechender Größe auch für Kachelöfen verwendet werden. Die bildliche Darstellung läßt die Konstruktive Einrichtung genau erkennen. Hervorzuheben ist, dass die Heizgase an beiden Seitenwandungen entlanggeführt werden, wodurch der Einsatz größte Heizflächen enthält. Die Vorderplatte ist leicht herausnehmbar, womit die sämtlichen Innenteile des Ofens zur Auswechselung frei liegen. Ein einfach zu handhabender, äußerst präziser Schieber ermöglicht genaue Regulierung der Heizleistung. Der Rohrstutzen ist auswechselbar zur Verwendung nach oben und hinten. Brennstoff: Als Brennstoff kommt für den am amerikanischen Einsatz. D.h. solche mit Korbrost und Füllschachteinrichtung, Anthrazitkohle in Frage. Gegen Verbrennung eines Gemisches von Anthrazitkohle mit zerkleinerten Koks ist nichts einzuwenden. Anthrazitkohle ist der hochwertige Brennstoff, bildet keine Schlacken und hat ganz geringen Aschegehalt (ca. 11%). Anheizen: Rostkorb gründlich von Asche und Schlacke reinigen. Auf dem Rostkorb aus leicht brennbarem Material (dünne Holzscheite und Holzwolle) lebhaftes Feuer entzünden, Luftregelung an Aschtüre ganzoffen, alle Türen fest verschließen, Füllkorb bis obenhin voll Brennstoff schütten, Anbrennen des Brennstoffes abwarten und dann auf die gewünschte Heizleistung einregulieren. Betrieb: Regulieren ist grundsätzlich jedesmal den besonderen Kaminverhältnissen anzupassen. Vor allem vermeiden, plötzlich umzuschalten, stets die Einwirkung jeder Regulierungsmaßnahme auf den Einsatzgang beobachten. Keinesfalls den Brennstoff soweit herunterbrennen lassen, dass keine Reserve mehr im Füllschacht vorhanden ist, da alsdann die Brennstoffausnutzung außerordentlich schlecht und der Dauerbrand leicht gestört wird. Einsatz täglich mindestens einmal reinigen. Bei geeignetem Brennstoff (wenig zur Schlackenbildung neigend) kann der Einsatz ohne Schaden während einer Heizperiode ohne Unterbrechung in Betrieb sein. Quellenangaben Hass & Sohn Neuhoffnungshütte bei Sinn (Kreis Dillenburg) Katalog Ausgabe 1912, Katalog Ausgabe 1930, Ofenbau Artikel 1932, Sonderliste 1932, Hauptkatalog 1934 – 1935, Gündling Alzenau / Kassel / Frankenberg / Ober-Waroldern 10. Kapitel - Diverse Zusatzbauteile Haas Ofenbau Artikel 1932 Gusseiserne Rippenheizrohre wurden als nachgeschaltete Heizfläche verwendet. Die Nr. 1802 hatte eine Heizfläche von 0,27m² Wärmeabgabe des 1 Rohres 1080 kcal/h (1,25 kW/h) jedes weitere Rohr 810 kcal/h (0,94 kW/h) Der Grundpreis für ein Rohrpaar 14.- RM Die Nr. 1819 hatte Heizflächen von 0,80 m² Wärmeabgabe des 1 Rohres 3200 kcal/h (3,72 kW7h) jedes weitere Rohr 2400 kcal/h (2,79 kW/h) Der Grundpreis für ein Rohrpaar 19,- RM Haas Ofenbau Artikel 1932 Gebogene Heiztüre Nr. 13, Kostete 1930 5,- RM Gebogene Heiztüre Nr. 14, kostete 1930 3,50 RM Kesselvorstellenplatten Nr. 16 und 16 gebogen, Nr. 17, Gerade kostete 1930 20,- RM, 20,- RM, 19,- RM Kesseltüren gebogen, gerade einfach und doppelt, Gebogen Kesseldoppeltür, Nr. 5 kostete 1930 7,- RM Gebogene Kesselheiztür Nr. 1 und 2 kostete 19303,75 RM, 4,80 RM Schwere, gebogene Kesseltür, Nr. 3, 6 und 8 kostete 1930 9,- RM, 8,- RM, 9,- RM Schwere, gebogene Kesselheiztür Nr. 7 und 9 kostete 1930 5,50 RM und 9,- RM Gerade Kesselheiztür Nr. 11,Mit Maueranker kostete 1930 6,50 RM Schwere, gerade Kesseldoppeltür, Nr. 12 kostete 1930 14,- RM Rohrplatte mit Rohrstutzen Und Drosselklappe 120 mm, Hermetische Oberbalkentüren und Hermetische Hebeltüren Quellenangaben Hass & Sohn Neuhoffnungshütte bei Sinn (Kreis Dillenburg) Katalog Ausgabe 1912, Katalog Ausgabe 1930, Ofenbau Artikel 1932, Sonderliste 1932, Hauptkatalog 1934 – 1935 11. Kapitel - Die Hypokauste Hypokaustum Bereits in der Antike wurden durch die Römer komplexe Rauchabzüge entwickelt um den Badbereich und ihre Wohnungen zu beheizen. Heute gibt es die Weiterentwicklung der Hypokausten (Flächenheizung für feste Brennstoffe) Flächenheizungen im Sinne des Ofen- und Luftheizungsbauerhandwerks sind Strahlungsheizungen, die aus einer äußeren Oberfläche aus Kacheln, Keramik oder anderen mineralischen Baustoffen bestehen. Diese Oberfläche wird je nach Bauweise der Flächenheizung durch erwärmte Luftströmung im Inneren der Anlage oder durch mit Heizungswasser durchflossene Rohrsysteme oder elektrische Heizquellen in oder unter der Oberfläche beheizt. Je nach Art der Wärmeerzeugung / des Wärmeträgers unterscheidet man die Bauarten: Hypokauste (Flächenheizung für feste Brennstoffe) Flächenheizung mit einem geschlossenen Luftsystem. Der Luftstrom wird hierbei von einem Festbrennstoff-Heizeinsatz oder Festbrennstoff-Kamineinsatz gegebenenfalls mit entsprechenden Heizgaszügen erwärmt. Die im Innern der Hypokauste zirkulierende Luft gibt die Wärmeenergie an die Oberfläche ab. Entfernt liegende Heizflächen werden über Luftleitungen versorgt. Quellenangaben Gündling Alzenau / Kassel / Frankenberg / Ober-Waroldern 12. Kapitel - Abstände alter Schornsteine nach der Brandschutzanforderungen 1885 Die alten Brandschutzanforderungen aus dem Jahr 1885 forderte, dass der Raum zwischen der Schornsteinwange zum Holzwerk mit doppelten gestellten Dachsteinen und Lehm verfüllt seinen musste. Es durfte bzw. darf kein Hohlraum zwischen Schornsteinaußenwange und Holzwerk bzw. Wand sein. Bei einem Schornsteinbrand würde sich sonst der Hohlraum unkontrolliert aufheizen und es zu einem Wärmestau kommen, was da zuführt das Temperaturen über 100 C° entstehen. Da ist ein durchzünden von brennbaren Baustoffen vorprogrammiert. Auch das Führen von Rauchrohren durch Hohlräume ist ein brandgefährliches Unterfangen. Zu einem kann man das Rauchrohr nicht mehr einsehen und Lochfraß durch Rost führt dazu das ruß und funken in den Hohlraum geraten, was unweigerlich zu einem Brand führt. Und zum anderen waren solche Hohlräume sehr beleibt bei Nagern die in laufe der Zeit Getreidekörner, Stroh und anders brennbare Stoffe einbrachten. Das Problem ist das die Bewohner es gar nicht mit bekamen, wenn ein Rauchrohr durchgerostet war, der Rauch zog durch den Hohlraum in den Schornstein ab und es kam zu keiner Rauchbelästigung, bis es dann anfing zu brennen. Auch in der Heutigen zeit kommt es immer wieder zu schwehlbränden in Wänden. Die Bilder in der unteren reihe zeigen ein Schornstein hinter einer nicht brennbaren Mauerwerkwand, beides Baujahr 1976. Das Rauchrohr, des im Erdgeschoss befindlichen Küchenofen war duchgerostet, und die brennbaren Stoffe die Mäuse in den Hohlraum eingebracht haben hat sich entzündet, der Rauch trat im Dachgeschoss zwischen den Holzfußboden aus. Eine entsprechende Regelung enthielten zahlreiche, jedoch nicht alle Bauordnungen – so auch die für den Regierungsbezirk Trier 1912, nicht jedoch die Preußische Einheitsbauordnung von 1919. Die Dachsteine sollten, zweireihig oder dreireihig in Lehm verlegt, mehr als nur den Mindestabstand gewährleisten. Daraus ergab sich, dass der Abstand im Preußischen Einzugsgebiet von der Schornsteinaußenwange auf 10 cm eingefordert wurde. Die Abstände sind noch heute bindend, für Schornsteine die um 1919 errichtet wurden. Das Dämmen (Isolieren) des Schornsteinmauerwerks in der Balkenlage. Die vorgeschriebene Entfernung von der Gefahrenquelle bis zum Balken ist zunächst als Mindestanforderung anzusehen. Die Erfahrung hat jedoch gelehrt, dass lediglich der Abstand ohne Dämmung (Isolierung) immer einen unzuverlässigen Charakter trägt und unzureichend ist, wie die oft auftretenden Balkenbrände beweisen. Von dieser Erkenntnis ausgehend, hat die Berliner Bauordnung übereinstimmend mit den meisten Bauordnungen die einheitlichen Grundforderungen wie folgt erweitert: „ … 20 cm entfernt bleiben und bei ½ Steinstarken Wangen durch doppelte im Verband gelegte Dachsteinschichten von ihnen getrennt werden. Durchgerostete Rauchrohre in Hohlräumen Früher wurden leider beim Bau oder bei umbauten die entstanden Hohlräume zwischen Schornstein Außenwange und Wand nicht ordnungsgemäß verfüllt. Im Laufe der Zeit, schleppten Mäuse allerlei brennbare Dinge in die Hohlräume, angefangen von Getreide, Heu usw. die schichten wurde über die Jahre immer höher. Das Rauchrohr wurde durch die Wand bis in den Schornstein geführt. Im Laufe der Zeit rosteten die Rauchrohr in dem Hohlraum durch, es entstanden Löcher oder das Rauchrohr war komplett weggerostet. Das fatale ist bei solchen Ausführungen das der Rauch teilweise weiter durch den Rauchrohranschluss im Schornstein abzog und sich auch teilweise als Glanzruß in dem Hohlraum absetzte. Die nächsten Generationen wussten nichts mehr von dem Hohlraum und schlossen den neuen Ofen mit dem Rauchrohr in der Wand an, weil sie annahmen das das die Schornsteinwange war. Das funktionierte so lange bis sich der Glanzruß durch die heißen Rauchgase oder durch Funkenflug entzündete. Oder die funken fielen in die Getreidereste die die Mäuse in dem Hohlraum geschleppt hatten und entzündeten diese. Das war deswegen so gefährlich, weil der rauch wieder durch den Rauchrohranschluss abzog, und die Bewohner nicht sofort mit bekamen das es in dem Hohlraum brannte. Nach einer geraumen Zeit fraß sich das Feuer dann in der Wand durch und bekam genügend Sauerstoff das es rasend schnell auf das Haus übergriff. Deswegen müssen Hohlräume immer mit nicht brennbaren Baustoffen verfüllt werden. Quellenangaben Der Bauwerker Schriftenreihe für die Bauberufe · Band 4 Mauerer Schornsteinfeger Schornstein Bau-, wärme- und arbeitstechnische Grundlagen für die Ausführung von Schornsteinanlagen Gündling Alzenau / Kassel / Frankenberg / Ober-Waroldern